Die Schwarzmeer-Runde '10

Rumänien

Das Ziel hier ist Tulcea, der Treffpunkt mit Stefan der aus der Nähe Wien direkt dort hin kommt. Soweit war die Route eigentlich auch klar. Ist nicht weiter schwierig, ein bisschen die Schwarzmeerküste entlang und hinter Constantia gehts mehr oder minder gerade auf Tulcea zu. Allerdings hab' ich mich dann schon gewundert, dass die Tenere zum interplanetaren Verkehr geeignet scheint. Fürchte ich muß aufm Weg zum Jupiter nochmal tanken... In Tulcea versuchte ich in einem kleinen Stadtpark fünf Minuten Ruhe zu haben um mit Stefan das Treffen und die Wahl des Hotels (wir gönnten uns zum Start eins) bzw. die Art und Preisklasse abzustimmen. War aber nicht möglich. Ich meine, als Moppedfahrer fällt man ja sowieso auf. Dann noch bepackt für eine 7-Wochen-Tour. Schaulustige war ich in der Zwischenzeit ja schon gewöhnt, wobei es bislang ansich völlig harmlos mit der Belagerung war. Nicht harmlos waren allerdings die drei Mädels in diesem Stadtpark. Sowas an Nervensägen hab' ich ja noch nicht erlebt. "Money Money!" pausenlos. Und angetabst werden mag ich ja schon garnicht. Hätte gedacht mal eben in die Karte schauen zu können - aber neeee, "Money!" Schluß mit der Geduld war aber dann als sie die Kamera näher inspizieren wollten. Ach dacht ich mir, machst ein Foto von den Gören. Ohje ohje - das war der Fehler schlechthin. Jetzt wollten sie erst recht Money haben, weil ich sie ja nun schliesslich auch abgelichtet hab. Letztendlich bin ich geflüchtet. Hätte ja nicht gedacht, dass ich mich von drei Zwergen ausm Stadtpark vertreiben lassen würd'.

Haben eine Ganztages-Donaudelta-Rundfahrt gebucht. Das waren dann wir zwei und zwei ganz liebe Niederländer. Das Delta ist schon ein beeindruckendes Naturparadies das aber auch konsequent beschützt wird. Da geht nichts mit wildem Rumeiern mitm Motorboot. Ganz klar ausgewiesene Fahrstrassen und eindeutige Verbotsschilder regeln den Bootsverkehr. El Kapitan hat uns zum Mittagessen an eine kleine Insel gebracht, dort hat Mama aufgekocht. Aber wie! Muss wohl so gewesen sein, dass sie dachte es kommen 14 Mann und nicht nur 4. Fisch und Gemüse - lecker ist das!

In Rumänien wurde dann auch klar, was mit Wochenlimit gemeint ist. Ich hatte ziemlich plötzlich Schwierigkeiten durch die EC-Karte Geld aus dem Automaten zu ziehen. Alles was ich bekommen haben waren 50 Lew. Da machste für zwei Tage Aufenthalt und leerem Tank keine großen Sprünge. Alle Automaten erzählten mir, dass mein Kontolimit keine Auszahlung zuliese. Zweifelsohne, Millionär bin ich nun mal nicht, aber dass das Konto dermaßen überzogen ist konnte auch nicht sein. Gut denk' ich mir, hast ja noch eine Kreditkarte. Amex. Also, so Leid es mir tut, aber die kannst vergessen - zumindest in den Ländern in denen ich hier unterwegs bin. Nicht dass sie die nicht nehmen, manche kennen Amex als solches garnicht. Eine vernünftige Visa-Karte macht da schon mehr Sinn. In der Zwischenzeit konnte der Heimatstützpunkt klären, dass soweit eigentlich alles in Ordnung sein müsste, möglicherweise ist das Wochenlimit erreicht. Ich kannte das bis dato garnicht, dass es sowas gibt, aber da wurde es auch klar - habe in Istanbul das Hotel und sonst eigentlich auch alles mit meiner EC bezahlt. Tja, jetzt heißts halt ein paar Tage leise treten. Gut zu pass kam allerdings, dass Stefan dieses Problem nicht hatte, er konnte uns derweil mit Barem versorgen.

Ich hab jetzt für Moldavien kein eigenes Kapitel gemacht - die 500m rechtfertigen das eigentlich auch nicht. Wir wollen die Route von Galati nach Reni in der Ukraine nehmen. Da liegt ein kurzes Stück Moldawien dazwischen. Aber so kurz der Transit auch war, so aufwendig war er schon auch. Penible Passkontrolle, Strassengebühr bezahlen, Gepäckkontrolle. Doch man glaubts kaum, auf diesem 500m, vielleicht 1km die übrigbleiben wenn man vom gesamten Stück die ganzen Grenzanlagen abzieht, gibts eine Tankstelle und die hat tatsächlich einen "MD"-Länderaufkleber! Hehe, nettes Souvenier. Kurz und knapp, schon stehste an der ukrainischen Grenze.

Hier die Fotos dazu.

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