Slowenien '09
Slowenien 2
So richtig stabil war die Wetterlage zwar nicht, aber in jedem Fall so gut, dass ich wenigstens den Stol in Angriff nehmen konnte. Vielmehr gings mir mehr um das kleine Militärsträsschen, das sich an der Südseite emporschlängelt. Dieses Strässchen ist von oben bis unten nur Schotter. Eine herrliche Kurverei. In Sedlo rechts weg und schon gehts dahin. Die Aussicht wird, je höher man raufkommt immer besser - bis ans Meer meine ich schauen zu können. An der letzten Kurve merke ich, daß da oben ja eine ganze Gruppe Gleitschirmflieger sitzt und darauf wartet von ihrem Coach die Startfreigabe zu bekommen. Ich denk mir die muß ich jetzt nicht unnötig stören mit dem Moppedlärm und hab halt auf die letzten 100m verzichtet. So lasse ich das Mopped einfach in der Kurve geparkt stehen und bin dann zu Fuß los um zu sehen, wie es denn jenseits der Fliegergruppe mit dem Weg noch weitergehen würde. Nun ja, bin da so am Vorbeiwandern und habe die Gedanke wiedereinmal bei den Geschehnissen im Ersten Weltkrieg hier oben - die Stellungen kann man heute noch erkennen. Der Weg wird schmäler und dreht sich etwas nach rechts und was steht da vor mir? Ein himmelhellblaues Dixi-Klo! Ich hab' so lachen müssen - hätte doch mit allem gerechnet, aber definitiv nicht mit einem Dixi. Ist wohl durch die Flugschulen organisiert worden und sogesehen eine vorzügliche Idee, denn dann muß niemand in den Stellungen mal eben verschwinden. Apropos WK-1, der ist in Slowenien, zumindest mal im Bereich der Soca (bzw. Isonzo, wie der Fluß auf italienisch heißt), sehr präsent. Es gibt kaum eine Ortschaft, in der nicht mindestens ein Mahnmal bzw. Gedenkstein aufgebaut und fein säuberlich gepflegt ist. Ich bin dann noch etwas in dem Bereich der ehemaligen Stellungsgräben rumgestiefelt (was mit den Crossern nicht so wirklich dauerhaft geht) um mich langsam auf den Rückweg zu machen. In der Zwischenzeit hat der Coach den Start abgebrochen und der Rest der Truppe, der nicht mehr starten durfte, packte enttäuscht die Sachen wieder zusammen. Da war nämlich wieder genug Schwarzes am Himmel und auch auf rund 1300m Höhe gehts schnell mit dem Wetterumschwung. Letztendlich war das auch für mich das Signal zum Aufbrechen, allerdings nicht runter wie gekommen sondern der Strasse folgend auf der Nordseite des Stols wieder runter. Das ist der Weg, den die Fliegertaxis und der Dixi-Laster auch nehmen. Schöne Schotterstrasse, ohne Komplikationen zu fahren. Insgesamt war es ein regenfreier, schöner und warmer Tag, doch das war offenbar schon wieder zuviel des Guten für den hiesigen Wettergott.
In der Nacht begann es wieder zu gewittern. So ein Mist - mit naß zusammengepackten Klamotten gings dann gleich in der Früh los Richtung Heimat. In diesem Fall war die Route Predilpass, Dolomiten, Südtirol geplant. Irgendwo in den Dolomiten hab ich dann eine Stunde Pause gemacht und auf einem Feld meine ganzen Habseligkeiten zum Trocknen ausgelegt.
In der Summe ein hinreichend verregneter Ausflug in eine Gegend die sträflicherweise vor lauter Italiengefahre bislang im wahrsten Sinne links liegen gelassen worden ist. Eines ist klar - ich komme wieder und da möcht' ich aber schon hoffen, daß es schöner Wetter ist.
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