Die Schwarzmeer-Runde '10
Griechenland
Nach einer gemütlichen Fährfahrt war dann Igoumenitsa erreicht. Hätte mich an der Stelle auf die Autobahn schmeissen können um Strecke Richtung Katerini zu machen, bevorzugte dann aber doch die wunderschone Strecke über den Katara-Pass. In Katerini auf Camp Odyssia mein Zelt aufgeschlagen. Der Besitzer erschien mir so wie Karl Lagerfeld als Globetrotter. Mit langen Haaren zum Zopf gebunden, nie ohne Sonnenbrille. Herrscht und steht über den Dingen der irdischen Welt, hat aber das Geschäft trotzdem ordentlich im Griff. Er erzählte, dass er früher auch viel mitm Mopped unterwegs war, vor 30 Jahren mal 6 Monate Westafrika rauf und runter (mit einer Moto-Guzzi!). Ein cooler Typ und hat obendrein am Starnberger See gewohnt.
Nordgriechenland ist bei weitem nicht (mehr) so schmutzig wie ich es noch von vor zwei Jahren in Erinnerung vom Süden hatte. Nicht so, dass die nicht nach wie vor ein Müllproblem haben. Hauen einfach das Zeug beim Autofenster raus - weiss nicht was die glauben wer das denn wieder einsammelt oder welche Verrottdauer so ne Plastikflasche hätte. Oft an richtig schönen Flecken wird Karrenweise der Müll abgeladen - einfach so. Schade ist das. Die machen damit so viel kaputt.
Aber was wirklich positiv bemerkenswert ist, ist die Freundlichkeit der Griechen. Nirgends irgendwo auch nur ein Fünkchen Stress. Sehr angenehm ist das. Und das Essen lecker. Nur schade, dass Bayern München währenddessen mit zwei Toren verloren hat.
In Kavala - man stelle sich vor - einen Griechen mit einer schwarzen Tenere getroffen. Haben sogar ähnlich viele Kilometer auf der Anzeige gehabt. War an der Kreuzung natürlich gleich ein riesen Hallo. Er hat sich dann den ganzen Nachmittag Zeit genommen und hat mit mir eine kleine Schottertour unternommen und eine kleine Aus-dem-Stegreif-Sightseeing-Tour in Kavala gemacht. Unglaublich diese Gastfreundschaft in diesem Lande. Nicht nur Kavala, in ganz Griechenland immer herzlich begrüsst worden. Da kann man sich selbst schon ne Scheibe abschneiden!
Weiter gings dann über Thessaloniki nach Alexandropoli - meine letzte Station, bevor es in die Türkei geht. Hab' ich eigentlich schon angemerkt, dass (bis auf einen unwesentlichen, lokalen Schauer, der den Regenkombi aber auch nicht notwendig machte) kein einziger Regentropfen zu sehen war und die Temperaturen seit Ancona über 30° liegen? Habe auf dem Weg in die Türkei einen schweizer Lehrer auf GS getroffen. Er versucht eine Mittelmeer-Umrundung *), rechnet aber mit ziemlichen Schwierigkeiten in Libyen - Schweiz und Gaddafi passen momentan nicht so recht zusammen wie es scheint. Witzigerweise und völlig unverabredet hab ich auf dem Campingplatz in Alexandropoli den Schweizer wieder getroffen. Darüber hinaus waren da noch zwei Dänen auf Zweitakt-MZ (!). Die wollen nach Istanbul weil dort die MZ hergestellt werden, zum Ersatzteile organisieren. Der eine will dann weiter nach Südafrika zum Fußballschauen, der andere will weiter nach Südamerika. Ob das hinhauen wird?
*) Hat leider nicht hingehauen. Ihm wurde in Israel durch einen Diebsahlversuch das Mopped total beschädigt. Da war dann Ende weil BMW wohl auch nicht so recht mitspielen wollte/konnte.
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