Die Schwarzmeer-Runde '10
Griechenland
Tja, was soll ich sagen. Irgendwie ist Griechenland nach all den Kilometern und Wochen an Erlebnissen wie Heimkommen. Mag sein dass das am Euro liegt, aber ich glaub' es muß irgendwas anderes sein, denn am und unmittelbar nach dem Grenzübergang nach Griechenland brauchte ich ja erst mal kein Geld. Es meldete sich hier schon so ein ganz sanftes Gefühl an, dass die Heimreise von Istanbul mutmaßlicherweise schneller gehen wird wie die Anreise. Die Runde war ja mit dem Ankommen in Istanbul vollständig und damit eigentlich das Ziel der Reise erreicht. In Alexandropoli drängte es mich zuerst einmal in einen Supermarkt zum Einkaufen. Ich hatte für mich beschlossen wieder den selben Campingplatz anzusteuern - der war einfach in Ordnung und sauber. Als ich dann wieder aus dem Supermarkt kam hab' ich mich gefragt, wer denn eigentlich das alles trinken sollte, was ich da eingekauft hatte. Ich hatte zwei 0.5L (oder warens 0.66L) Mythos (griech. Bier) und eine 0.5L Flasche Retsina dabei. Hmm, keine Ahnung dachte ich, verstaute das Ganze irgendwie auf dem Mopped und machte mich auf zum Campingplatz. Als ich da so bei der Dame von der Rezeption eingecheckt hatte, hielt vor der Schranke ein weisser LandRover und ich sah aus dem Augenwinkel jemanden aus der Beifahrertür springen und eiligen Schrittes auf mich zukommen. Der LandRover hatte ein tschechisches Nummernschild und der Typ der auf mich zu kam war einer der drei Tschechen, die wir in Kazbegi Georgien getroffen hatten! Ja was ist das denn für ein Zufall! Von nun an allerdings war klar, dass das Einkaufen im Supermarkt garkeine so schlechte Idee war. Bei ihm war es ähnlich wie bei mir, er hatte sich in der Türkei irgendwo von seinen Kumpanen getrennt. Die mussten aus Zeitgründen schneller heim, er hatte mehr Zeit. Auf dem Weg nach Griechenland hatte er dann die anderen Tschechen getroffen die da mit dem 4x4 unterwegs waren und sich denen angeschlossen. Tja, und so saßen wir dann wieder gemeinsam mit Bier und Retsina vor dem Zelt und hatten Riesenspaß die Erlebnisse aus Georgien und der Türkei uns zu erzählen. Hier bestätigte er auch, dass in der Türkei tatsächlich 70km/h als Höchstgeschwindigkeit für Motorräder gilt. Er war ein bißchen drüber, kostete ordentlich Geld. Also das mit den 70 ist kein Gerücht. Vergleichsweise zügig gings dann nach einem Pausentag mit Rumhängen, Baden und Schlafen weiter Richtung Igoumenitsa, ein weiterer Stop war in Katarini beim Globetrotter-Lagerfeld. Ich wußte, dass die Anek in Igoumenitsa spät in der Nacht (so rund 22:30 oder so) abdampft, ich war aber um 18:00 oder so schon dort. Viel günstiger liegt da von der Zeit her die "Superfast", die zuppelt um 20:00 los. Hab da gleich ein Ticket gekauft, mit Rabatt und WasWeissIch-Konditionen hat das dann 39€ für Mann und Maus und Maschine gekostet. Günstiger gehts glaub' ich nicht mehr. Praktisch ist halt auch, dass durch die 'frühe' Abfahrtzeit die Fähre in Ancona auch relativ früh ankommt und damit mehr oder minder der ganze Tag zum Fahren zur Verfügung bleibt.
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